Finanzblog zu Investments - Frank Eschenbacher
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19. Juli 2019 Angst vor dem Investieren?

Zunächst: Was ist eigentlich Investieren? Bodo Schäfer unterscheidet zwischen Investition, Spekulation und Wetten(Zockerei). Nach ihm ist Investieren Geld anlegen mit einem regelmäßigen Einkommen und Spekulation ist, wenn man erst beim Verkauf Gewinn erzielt. Ich habe hier meine Probleme mit dieser Definition. Für mich ist eine gelungene Investition eine gute Spekulation und eine misslungene Spekulation eine schlechte Investition.
Zur Angst: Sie wird von den Medien genährt. Es gibt z.B. aktuell viele Interviews mit Markus Krall, der für Ende 2020 einen großen Bankencrash in der Eurozone kommen sieht mit massiver Wertvernichtung usw. Die Crashpropheten klingen immer sehr vernünftig und begründen ihre Prognosen sehr gut. Ich selbst glaube nicht an den großen Bankencrash, das nur nebenbei. Wer viel von Markus Krall liest, neigt dazu, sein Vermögen fast ausschließlich in Gold anzulegen, da Gold der ultimative und sichere Hafen ist. Das ist nicht schlecht, da viele Deutsche ihr Geld auf dem Konto haben und es so durch die Inflation entwertet wird, z.B. eine Schachtel Zigaretten kostete zum Ende der DM 5 Mark, heute kostet sie über 6 Euro, autsch! Damit ist auch klar, dass die offizielle Inflation eine Lügeninflation ist. Was ich an einer extrem sicherheitsorientierten Anlege schlecht finde, ist die Weltanschauung und die damit verbundenen Gefühle. Wer ständig in Angst lebt, schnürt sich ein, lebt nicht richtig und verpasst ein schönes Leben. Das ist sehr schade, finde ich. Crashpropheten gab es schon immer und manchmal hatten sie Recht aber immer ist nach dem Crash ein Aufschwung gekommen, der weiter ging, als der letzte Aufschwung. So wird auch das Welt-BIP langfristig weiter wachsen, auch wenn es durch Handelskonflikt, Rezession usw. in nächster Zeit möglicheweise schrumpft. Ein Milliardär hat einmal gesagt:'Gehen Sie Risiken ein, sie können nicht vom Boden fallen'. Für Risiken ist man in der Vergangenheit fast immer entlohnt worden. So hat der Aktienmarkt in Deutschland und auch in den USA Bargeld und auch Gold langfristig immer outperformed. Wer zu hohe Risiken eingeht, also z.B. Neuer Markt Aktien bei einem NEMAX Stand von 9000 Punkten, nachdem sich dieser innerhalb kurzer Zeit vervielfacht hatte oder japanische Aktien bei einem Nikkei von 40000 Punkten als dort viele Aktien KGVs von 100 hatten, gekauft hatte, wartet heute noch auf seine Einstandskurse. Ich sehe aktuell den US Aktienmarkt als zu teuer, nicht dramatisch aber doch eher kein Kauf. Deutsche Aktien könnten im kommenden Herbst eine hervorragende Kaufgelegenheit bieten, wenn die Rezession kommt und die Kurse fallen. Deutsche Aktien sind nach meinen Untersuchungen bereits jetzt deutlich billiger als viele US Aktien. Ein gesunder Optimismus ist langfristig angebracht. Mit ihm ist das Leben schöner und auch die Anlageergebnisse sind besser. Das ist doch aller Grund dazu, nicht wahr?