03. Juni 2022 Bad news is good news

Die Daten des Lohn- und Gehaltsabrechners ADP lassen vermuten, dass die Arbeitsmarktdaten in den USA eher schwach ausfallen werden, diese werden heute am Freitag veröffentlicht. Dies bedeutet dann, dass vom Arbeitsmarkt weniger Inflationsdruck kommen wird. Im Gegensatz zu Deutschland hatte in den USA die Lohnkomponente nämlich schon einen deutlichen Einfluss auf die Inflation. Weniger neue Stellen bedeuten, dass es den US Arbeitnehmern schwerer fallen dürfte, Lohnsteigerungen durchzusetzen, was die Inflation evtl. weniger stark steigen lässt und damit Druck von der FED nimmt, den Zinserhöhungszyklus so durchzuziehen wie geplant. Allerdings sind die neuesten Kommentare der FED Mitglieder fast durchweg hawkish ausgefallen. Bisher gibt es also noch keinen Hinweis auf eine weniger hawkishe FED. Es gilt, zu beobachten, wie die nächsten Kommentare der FED Mitglieder ausfallen werden. Es gilt jedoch als ausgemacht, dass im Juni und Juli zwei 0,5% Anhebungen kommen werden, was die Zinsen in den USA innerhalb von 2 Monaten um 1%, also sehr deutlich innerhalb recht kurzer Zeit anheben wird. Dies wird aber nicht zu neutralen oder gar positiven Realszinsen führen, da die Inflation auch weiterhin sehr hoch bleiben dürfte. Das wiederum sollte der Lehrbuchmeinung nach gut für Gold und Rohstoffpreise sein. Die Zeiten bleiben spannend.