Finanzblog zu Investments - Frank Eschenbacher
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26. September 2020 Das Schuldenproblem

Enorm hoch sind die weltweiten Schulden. Alleine die USA haben Schulden in Höhe von 26749 Milliarden US$ und das bei einem Bruttoinlandsprodukt von 19566 Milliarden US$. In vielen anderen Ländern sieht es nicht besser aus. Nur durch die extrem niedrigen Zinsen können diese Schulden überhaupt aufrecht erhalten werden. Sollten die Zinsen wieder auf ein normales Niveau von 4 bis 6% steigen, dann stünde wahrscheinlich der Schuldenkollaps unmittelbar bevor. Wie kann es nun weitergehen? Es gibt verschiedene Möglichkeiten: a) Bei Zinsen von (fast) Null kann man fast beliebig hohe Schulden machen, da die Zinslast kein Problem darstellt und Tilgung real sowieso nicht stattfindet (In Höhe der zu zahlenden Schulden werden gleich wieder neue gemacht). b) Der von den Notenbanken präferierte Ausweg über Inflation. Nur gab es trotz der enormen Gelddruckorgien bisher kaum Inflation. Es ist also fraglich, ob dieser Weg gelingt. c) Für in eigener Währung verschuldete Länder, z.B. USA, Eurozone, Japan könnte die Zentralbank alle Schulden aufkaufen und dann für ungültig erklären. Die Länder wären mit einem Schlag entschuldet und die Zentralbanken können das hierfür nötige Geld einfach elektronisch erzeugen (und noch mehr, falls nötig).
Ich würde Variante c) bevorzugen, da sie die geringsten Nebenwirkungen hat. Es gibt hier zwar den Gerechtigkeitsaufschrei, da Schuldner hier nicht zahlen müssen und jeder, der solide gewirtschaftet hat, der Dumme ist, aber das ist immer noch das kleinere Übel. Es bleibt jedenfalls spannend, was kommen wird.