10. Dezember 2024 Warum der Buffett Indikator nicht mehr funktioniert
Der Buffett Indikator setzt das GDP der USA ins Verhältnis zur Marktkapitalisierung der USA. Ein Wert von 1 gilt als gesund. Aktuell liegt die Marktkapitalisierung des Aktienmarktes aber rund 2x so hoch wie das GDP der USA. Kann man nun deshalb sagen, der US Aktienmarkt ist überbewertet? Firmen wie Nvidia, Apple, Microsoft, Meta, Alphabet ... haben eine besonders hohe Marktkapitalisierung und verzerren dadurch das Bild. Diese Firmen haben in erster Linie deshalb eine so hohe Bewertung, weil sie aus jedem Dollar Umsatz 30, 40 oder sogar über 50% Gewinn erzielen. Der Buffett Indikator geht eigentlich davon aus, das so etwas nicht möglich ist und Unternehmen immer mit einem KUV von 0,5 - 2 bewertet werden, was dem GDP entspricht (GDP = Unternehmensumsatz). Die genannten Unternehmen haben jedoch KUVs von 8, 10 oder sogar mehr und es ist gerechtfertigt, dass ein Unternehmen mit hoher Marge ein wesentlich höheres KUV zugestanden bekommt. Das heißt nicht, dass die aktuellen Bewertungen fair sind. Es gibt die große Unbekannte zukünftiges Gewinnwachstum, was viel Spielraum bei der Bewertung lässt, je nachdem wie hoch man die zukünftigen Gewinne schätzt, das nur am Rande. Außerdem kommt hinzu, dass die genannten Unternehmen einen Großteil ihrer Gewinne im Ausland erzielen. Hier ist das US GDP keine valide Bezugsgröße, hier müsste man eher das Welt-GDP hernehmen. Der Buffett Indikator hat wegen dieser Gründe m.E. ausgedient und kann nicht mehr hergenommen werden, die Bewertung des US Aktienmarktes zu messen. Das heißt nicht, dass der US Aktienmarkt deshalb fair bewertet ist, m.E. liegt schon eine Überbewertung vor aber eben nicht aufgrund des Buffett Indikators.