Finanzblog zu Investments - Frank Eschenbacher
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  ETF Wissen

ETFs werden oft als Wundermittel gepriesen, mit denen man mit wenig Aufwand eine ansehnliche Rendite erzielen kann. Unter Renditeaspekten sind ETFs auch durchaus gut aber wie sieht es mit der anderen wichtigen Eigenschaft, der Sicherheit, aus? Hierzu mehr: ETFs kann man auf verschiedene Weisen klassifizieren: Aktien-ETFs, Anleihen-ETFs, Smart-Beta, physisch oder synthetisch replizierend usw. Hier möchte ich zunächst einmal auf die Aktien-ETFs und ihre Art der Replizierung eingehen. Physisch replizierende ETFs kaufen die Aktien des zu replizierenden Index, also bei einem DAX ETF werden DAX Aktien gemäß ihrer Gewichtung im DAX gekauft. Um nun die Performance des Index möglichst genau abzubilden, ist es notwendig, eine zusätzliche Einnahmequelle für den ETF zu erschließen, denn die laufenden Kosten und die Cash Quote würden sonst dafür sorgen, dass der ETF den Index deutlich underperformt. Deshalb werden die gekauften Aktien verliehen, gegen eine Gebühr. Fast alle physisch replizierenden ETFs arbeiten so. Synthetische ETFs bestehen in erster Linie aus Derivaten, sogenannten Swaps, und bilden so den Index ab.

  Die Konsequenzen

Bei physisch replizierenden ETFs ist das Verleihen von Aktien insofern problematisch, weil man nicht genau sagen kann, wie kreditwürdig der Leihende ist. Geht er mit den geliehenen Aktien z.B. short und der Index steigt, dann ist er irgendwann Pleite und kann die geliehenen Aktien nicht zurückgeben. Bei synthetischen ETFs sind die Derivate ein Problem, denn wenn der Emittent der Derivate zahlungsunfähig wird, dann kann es bis zu einem Totalverlust kommen und der synthetische ETF verliert dann rapide an Wert. So ähnlich ist es bei Lehman Brothers Zertifikaten (Zertifikate sind Derivate) gekommen. Als Lehman Brothers Pleite ging, verfielen deren Zertifikate wertlos.

Deshalb sehe ich den Großteil aller Aktien-ETFs als Schönwetterkonstrukte, die einen heftigen Finanzsturm nicht überstehen werden. Der ETF Anteil am Portfolio sollte deshalb 20% nicht übersteigen. Bei der Direktinvestition in Aktien hat man all diese Probleme nicht, dafür aber andere. Anleihen-ETFs sind aufgrund der geringen Rendite von Anleihen derzeit uninteressant.