Finanzblog zu Investments - Frank Eschenbacher
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24. Mai 2023 Ist Gold das falsche Pferd?

Laut diesem Artikel im Kurier wurde letztes Jahr ein riesiger Goldfund in Uganda gemacht. Das förderbare Gold soll 320000 Tonnen betragen. Zum Vergleich: Bisher wurden ca. 206000 Tonnen Gold in der gesamten Historie der Menschheit gefördert. Uganda plant, 5 Tonnen Gold täglich zu produzieren. Zum Vergleich: Chinesische Minen produzierten in 2022 insgesamt ca. 330 Tonnen im Jahr und damit ist China der größte Goldproduzent der Welt. Sehr wahrscheinlich hätte ein Beginn der Produktion in Uganda einen deutlich negativen Einfluss auf den Goldpreis. Mich wundert eigentlich, dass der Goldpreis immer noch steigt aber die gängigen Argumente Inflation und Krisensicherung haben immer noch ihre Gültigkeit. Die Goldkäufer scheinen die Nachricht aus Uganda zu ignorieren oder gar nicht zu kennen. Es stellt sich die Frage, ob Gold das richtige Pferd für die Zukunft ist. Wenn die Mine in Uganda in Produktion geht, dann dürften Kursgewinne beim Goldpreis wie wir sie seit 2000 kennen, der Vergangenheit angehören. Ich werde auf jeden Fall kein Gold zukaufen. Mein Goldanteil am liquiden Vermögen beträgt derzeit 19%. Da wären 50% Kursverlust auch wieder in anderen Bereichen aufzuholen. Goldanteile von 90% wie sie manche haben, halte ich für fahrlässig, sollte Gold wirklich das falsche Pferd sein.
Die Verschwörungstheorie zu diesem Goldfund sieht so aus: Es wurde gar kein Gold in Uganda gefunden, es hat jemand mit großem Einfluss eine Möglichkeit gefunden, Gold in großen Mengen künstlich und kostengünstig herzustellen und gibt vor, dieses Gold in Uganda zu fördern. Weit hergeholt, ich weiß, aber nicht unmöglich. Sollte das der Fall sein, wird dies auch nicht der letzte Riesengoldfund gewesen sein.
Dieser Artikel im Uganda Indepedent besagt, dass die Mine im Dezember 2023 in Betrieb gehen soll. Das ist ja nicht mehr so lange hin. Ich habe einem Freund, der mehr Gold als ich besitzt, gesagt, dass dieses Goldvorkommen entdeckt wurde und die Eckdaten genannt. Seine Reaktion:"Das kann ja nur eine Falschmeldung sein". Ich vermute, dass fast alle Goldanleger dies so einstufen oder gar nichts von dieser Entdeckung wissen. Warum sonst sollte der Goldpreis noch so hoch notieren. Das könnte jedoch fatal sein. Schon Andre Kostolany wusste, dass ein 5%iger Überschuss reicht, um die Preise stark fallen zu lassen. Hier reden wir nicht von 5% sondern von 40% bis 45% mehr Angebot, das plötzlich hinzukommen soll. Der Goldpreis könnte sich leicht halbieren, wenn die Mine in Betrieb geht. Ich habe deshalb alles Papiergold verkauft. Vom Physischen mag ich mich nicht trennen. Es wird jedenfalls spannend, was mit dem Goldpreis passieren wird, wenn die Mine in Produktion geht. Das ist wie immer keine Anlageempfehlung.