Finanzblog zu Investments - Frank Eschenbacher
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15. Mai 2021 Spuk bei Immobilien

Am Immobilienmarkt geht ein Gespenst um, das Gespenst der utopischen Preise. In begehrten Lagen außerhalb der Stadt kostet ein Einfamilienhaus teils schon mehr als eine Million Euro. Welche junge Familie kann sich das noch leisten? Wohnen ist unbezahlbar geworden. Der Hauptgrund dafür ist klar. Es sind die extrem niedrigen Zinsen. Experten wie Andreas Beck gehen davon aus, dass ein Zinsniveau von 2% bei langlaufenden Bundesanleihen die Immobilienpreise auf ein erträgliches Niveau sinken lassen werden. Ein schöner Gedanke: Höhere Zinsen bringen die Welt wieder in Ordnung. Aber ist das wirklich so? Wenn 10jährige Bundesanleihen 2% Zins hätten, dann wären italienische Staatsanleihen wahrscheinlich bei 4% Zins. Und damit wäre die italienische Zinslast für den italienischen Staat langfristig kaum tragbar. Auch wenn das Motto 'Whatever it takes' von Mario Draghi stammt, unter Frau Lagarde gilt dies sicher ebenso. D.h. die EZB wird alles versuchen, ein Auseinanderbrechen der Eurozone durch zu hohe Zinsen zu verhindern. 2% Zins in Deutschland? Das ist wahrscheinlich leider nur Wunschdenken.